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Justin Hänse: Auf Umwegen zum zweiten Twin Cup-Titel

Justin Hänse: Auf Umwegen zum zweiten Twin Cup-Titel

Justin Hänse legte in der Saison 2023 ein eindrucksvolles Comeback hin und belohnte sich schließlich mit seinem zweiten Meistertitel im IDM Twin Cup. Der Thüringer verrät, welche Hürden er auf seinem Weg überwinden musste.

Kurz vor Beginn der Saison 2023 hatte Twin Cup-Sieger Justin Hänse bekanntgegeben, dass er die Mission Titelverteidigung auf Eis legen muss. Grund hierfür waren gesundheitliche Probleme, die dem Thüringer sämtliche körperliche Anstrengung verwehrten. Doch nur wenige Tage vor dem IDM-Auftakt am Sachsenring erhielt der 20-Jährige überraschenderweise doch die ärztliche Freigabe und rollte pünktlich zu Saisonbeginn mit seiner MT-07 wieder an den Start.

Was folgte war eine beispiellose Demonstration des Talents und der Entschlossenheit des schnellen Yamaha-Fahrers. Obwohl er körperlich noch deutlich geschwächt war, brauste Justin im ersten Rennen zum Sieg. Auf diesen ließ der Fertigungsmechaniker eindrucksvolle sieben weitere Siege folgen, die ihm beim Saisonfinale in Hockenheim schließlich den Gesamtsieg im Twin Cup 2023 einbrachten. Wir gratulieren Justin recht herzlich zur erfolgreichen Titelverteidigung!

justin

Du wurdest am Sachsenring ins kalte Wasser geworfen. Wie schwierig war der Saisonstart für dich?

Der Saisonstart war sehr schwer, da ich nicht wusste, wie leistungsfähig ich bin.  Denn zu dieser Zeit ist mir selbst das Treppensteigen schwergefallen. In diesem Zustand Rennen zu bestreiten war für mich zu Beginn undenkbar.

Ich habe es mit den Vorbereitungen dann langsam angehen lassen. Als ich die ärztliche Freigabe erhalten hatte, war ich noch sehr wackelig unterwegs. Ich habe mit Radfahren begonnen, später bin ich dann auf das Pitbike umgestiegen. Erst drei Tage vor dem Sachenring bin ich zum ersten Mal wieder auf meine MT-07 gestiegen.

Wie hast du es geschafft, dich in so kurzer Zeit wieder an der Spitze zu etablieren?

Dank unserer guten Arbeit im Vorjahr hatten wir bereits für sämtliche Szenarien die perfekte Motorrad-Abstimmung. Daher hat mein Bike in diesem Jahr auf jeder Strecke einwandfrei funktioniert und ich konnte mich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren. Dennoch waren die ersten Rennen aufgrund der fehlenden Kraft sehr fordernd.

 Welche deiner Stärken hat dir in diesem Jahr den entscheidenden Vorteil gebracht?

Bei mir war es die Konstanz und die Tatsache, dass ich sehr schnell in meinen Rhythmus finde. Ich fahre ab der ersten Kurve ein hohes Tempo, baue keine Fehler ein und halte das Tempo über die komplette Distanz hoch. Wenn mir dann doch jemand bis zur letzten Runde folgen kann, setze ich noch einen obendrauf. Das sind meine Stärken.

Was war dein persönliches Saisonhighlight?

Der Höhepunkt war für mich der Auftakt am Sachsenring, da ich endlich an den Start gehen durfte. Außerdem war die Atmosphäre in Schleiz und in Frohburg einfach unbeschreiblich. Dass ich vor heimischer Kulisse alle vier Rennen gewinnen konnte, war für mich etwas sehr Besonderes.

Wer hat dich auf deinem Weg zum Meistertitel
unterstützt?

 An der Stecke ist immer meine gesamte Familie dabei, egal ob als Mechaniker, Boxencrew oder Caterer. Ohne sie würde nichts funktionieren.

Eine große Hilfe ist außerdem mein Teamkollege Tobias, Er fährt zwar auch selbst im Cup mit, unterstützt mich mental aber enorm. In ihm habe ich auch abseits der Rennstrecke einen sehr guten Freund gefunden.

Hast du schon Pläne, wohin die Reise für dich im nächsten Jahr geht?

Der Plan ist es natürlich aufzusteigen. Jedoch bin ich bei diesem Schritt auf Unterstützung angewiesen und hoffe, dass mir die beiden Titelgewinne dabei helfen werden.

justin